Jegyzőkönyv: 1233

szkennelt verzió
Név: A. T.
Neme: férfi
Születési hely: Ungvár
Születési idő: 1928
Utolsó lakóhely: Ungvár
Foglalkozás: Uhrmacherlehrling
Gettó: Ungvár
Táborok: Birkenau, Schotterwerk b. Wüstegirsdorf, Märzbachtal, Seifenwasser, Dörnau, Shotterwerk


Obengenannter berichtet:
Wir waren vier in der Familie, mein Vater war Volksschullehrer. Unter den Tschechen ging es den Juden gut. Als die Feilkreuzlerära begann, kam es zu Schlägereien. So ging es bergab, bis schliesslich die Deutschen kamen. In unserem Hofe wohnten deutsche Soldaten. Juden wurden auf der Strasse geschlagen; kauften ## Deutschen Juwelen, so bezahlten sie nicht. Die grössten jüdischen Mietshäuser wurden beschlagnahmt und Deutsche hineingesetzt. Es kam der Gelbe Stern. Man durfts die Stadt nicht verlassen. Verkehr auf der Strasse war Juden von 7 Uhr früh bis 5 Uhr nachmittags gestattet. Aus dem Getto, in das wir alles, was wir wollten, mitnehmen durften, gingen wir zur Arbeit. Wir hatten Benzinfässer aus Wagons auszuladen und in ein Magasin zu bringen, sowie Autos zu füllen. Die Arbeitsmenge schwankte, je nachdem auf einmal viel oder wenig Autos kamen. Ausserdem waren wir im Getto beim Barakkenbau beschäftigt. Die Polizei benahm sich ganz anständig, die Gendarmerie jedoch behandelte u unmenschlich. In der Ziegelei waren gleichfalls Juden untergebracht. Die Reichen wurden in der 7-er Baracke verhört und geschlagen, das hörte ich von anderen. Von Christen bekamen wir Pakete; ausserdem konnten wir uns, die wir in die Stadt zur Arbeit gingen, alles Nötige besorgen. Man sagte uns, wir kämen ins Nyírség zur Arbeit. Anfang Mai wagonierten wir. Auf dem Wege zur Bahn schlugen die Gendarme die, die nicht schnell genug gehen konnten, sehr. Ein par Tage vorher waren in den umliegenden Bergen Partisanen abgestiegen. 85-91-100 kamen in einen Wagon. Ein Bankier namens Acél vergiftete sich auf dem Wege nach Auschwitz. Wasser durften wir auf den Stationen holen, auch wurden wir zur Notdurft herabgelassen. Dabei geschah es, dass ein Mädchen ihren Wagon verfehlte und im letzten Moment in unseren einstieg, in dem mein Vater Kommandant war. Man rechnete sie zu uns mit ein. Bei der Übergabe an die Deutschen in Kaschau schlüpfte sie hinaus, wurde bei der Abzählung vermisst, und mein Vater sollte erschossen werden. Zuguterletzt fand man sie in ihrem ersten Wagen wieder. In Birkenau blieb ich zuerst mit meinem Vater zusammen. Nach der Desinfizierung und Einkleidung in Häftlingsanzüge wurden Facharbeiter ausgewählt, ich meldete mich auch und kam so mit meinem Vater auseinander. Das Kommando war sehr schlecht und ich verabredete auf dem Abort mit einem Kameraden, mit ihm den Block zu tauschen, desgleichen den Namen. Es gelang, und ich kam wieder mit meinem Vater zusammen. Wir gingen auf Transport nach Schotterwerk. 50 in einem Wagon reisten wir anderthalb Tage bis nach dort, eines von den vielen in der Umgegend gelegenen Lagern. Es bestand aus 500 Insassen. Bei zwölfstündiger Arbeit mussten wir auf dem Bahnhof Zementsäcke von Wagons abladen und sie 15 m weit schleppen, desgleichen Ziegelsteine. Wir bauten an einer 15 km langen, zu den im Eulengebirge befindlichen Befestigungen führenden Serpentineisenbahnlinie. Wir planierten, trugen und legten Bohlen und 16 m Lange Schienen. Das Schienenmaterial wurde von den Wagons einer Kleinbahn abgeladen und ungefähr 50 m weit getragen. Ukrainer legten es dann an und schraubten es fest. Zu einem im Bau befindlichen Holzviadukt trugen wir 5-6m lange Stämme, aus einem Seitentale, erst bergauf, dann bergab, in Holzschuhen, acht Mann einen. Die Wehrmacht, unter der wir arbeiteten, wurde später als SS eingekleidet, blieb aber anständig. Einer sagte: "Nicht Kleider machen Leute, sondern das Herz." Sie waren gut zu uns, den Alten warfen sie angerauchte Zigaretten zu. Unser Lagerführer namens Otto Sonnenschein war gerecht, aber sehr streng. Den Jüngeren und fleissig Arbeitenden gab er Nachschlag, liebte es aber zu prügeln du traf dabei oft Unschuldige. An den freien Sonntagen mussten wir Waschgelegenheiten bauen, bis zu deren Fertigstellung mussten wir uns an einem Bach waschen. Im Lager waren viele Sibenbürgener: Klausenburger, Grosswardeiner, Ungvárer und solche von Máramarossziget. Kranksein gab es nicht, Fieber begann bei 39 Grad. Später fand einmal eine Auswahl der Kranken und Schwachen statt. Als die Arbeit ausging, wurden wir nach Märzbachtal versetzt. Es war dies ein viel grösseres Lager, 1500 Häftlinge. Wir legten eine Rohrleitung an, welchem Zwecke sie diente, weiss ich nicht. Wir arbeiteten 12 Stunden und auch mehr; wer nur einen Augenblick innehielt, bekam von den SS Leuten mit dem Gewehrkolben. Dazu kam die schlechte Witterung, es herbetete bereits, später wurde es kalt. Zwar hatten wir ein Drittel Brot Tagesration mit Zulage, aber die Arbeit war sehr schwer. In Ermangelung von Desinfektion und richtiger Waschgelegenheit bekam wir Läuse. Wir kamen nach Seifenwasser. Der Winter begann, es regnete und schneite. Überall Schmutz. Arbeit: Bäume fällen, Bunker bauen, Sand aus Wagons leeren, die Wagons dazu "knüppeln" /mit Knüppeln auf die Seite stemmen/. 12 stündige Arbetszeit bei schlechter Behandlung: Schläge von der SS und den Todt-Leuten. Um die Baracken mühseligerweise nur etwas warm zu bekommen, mussten wir aus dem Walde Wurzeln und Reisig nachhauseschleppen und einheizen. Aus unseren Decken schnitten wir uns Füsslinge, Ohrenschützer und Handschuhe, se die mangelhafte Winterkleidung ergänzen. Im Lager waren viel Griechen. Die bestahlen uns, wir stahlen von ihnen zurück, besonders Decken, da wir die zum Teil ja "verarbeiteten". Acht Wochen lang konnten wir uns überhaupt nicht waschen. Es gab kein Haareschneiden, ich war vollständig verlaust. Beim Essen fielen mir die Läuse aus dem Haar in die Suppe, wenn ich mit der Hand unter das Hemd griff, um mich zu kratzen, griff ich 20 Stück auf einmal. Der Körper war mir mit grossen, eitrigen Kratzwunden bedeckt. Auch war ich sehr schwach und konnte nicht mehr arbeiten. Nachdem ich mich krank gemeldet hatte, wurde ich zur Desinfektion im Auto in ein anderes Lager gebracht. Mein Vater bekam am Hinterkopf ein Furunkel, zum Auswaschen der vereiterten Wunde fehlte es an Benzin. Das Furunkel wurde zweimal aufgeschnitten, machte ein groses Loch; dabei war mein Vater auch verlaust. Die ärztliche Behandlung war so gut wie nichts, mit Fetzen wuschen wir die Wunde aus, so gut es ging. Im Desinfektionslager, wohin auch er gekommen war hielt ich ihm den Kopf unter die Wasserleitung, und die Wunde wurde rein. Ich heilte ihn und auch mich. In Seifenwasser gab es von den 800 Insassen täglich 5-8 tote, wir nannten es das "Todeslager". Wir Schwache und Kranke kamen dann nach Dörnau ins Zentralkrankenhaus. Trotz zweimaligen Baden jede Woche und Desinfektion waren dort Läuse. Meines Vaters Kopfwunde verheilte dort gänzlich, ich bekam gegen Durchfall Tahnin und Opium und von einem Bekannten aus der Küche Kostzuschuss. Da infolge der Evakuierungen aus den umliegenden Lagern viele Kranke hierher gebracht wurden, schickte man uns leichtere Kranke zurück ins Lager. Wir arbeiteten nicht mehr, es gab kaum Arbeit. Nur Gruppen von 60-80 Mann wurden zu Maschinenabmontierungsarbeiten, desgleichen zur Abmontierung von Eisenbahnschwellen und zum Verladen der abzutransportierenden Güter: die Deutschen bereiteten sich auf die flucht vor. Ende Dezember waren wir von den Russen eingekreist, hörten die dauernden Einschüsse und sehen die Stalinkerzen, die dem lichterloh brennenden Breslau galten. Die Verpflegung wurde immer schlechter und war am Ende ungeniessbar. Eine Flecktyphusseuche brach aus, mein Vater starb am 4. Mai in einer abgesonderten Baracke, in der die Typhusverdächtigen und Kranken lagen. Auch ich lag dauernd. Wir bekamen alle hohes Fieber, wussten aber zuerst nicht, was mit uns los war. Wer von Durchfall befallen wurde, hielt es nicht länger als drei Tage aus, viele gingen daran zugrunde. Am 7. mai sahen wir schon, wie gros da Durcheinander war, das unter den SS herrschte. Der Küchenchef liess zwei Schweine schlachten, es wurde gepackt und dann noch zwei Scheine geschlachtet. Die nächste Nacht um 2 Uhr flüchteten die SS. Wir organisierten unter uns eine Lagerwache, um für alle Fälle gewappnet zu sein. Am 9. Mai waren wir frei. Mit einem Freund machte ich mich auf den Weg. Aus aufgebrochenen Geschüften verschafften wir uns Kleidung, und auf einem Zweispännerfuhrwerk, das wir uns von einen Bauern verschafft hatten, fuhren wir bis Kadeckkral, von dort mit der Bahn. Über Pardubitz und Brünn kehrten wir heim. Auf die Nachricht hin, meine Schwester sei zuhause, weilt ich nach Ungvár, fand sie aber nicht vor. Von meiner Mutter weiss ich nichts. Jetzt möchte ich erst mit meinen Verwandten zusammenkommen.Alfred TischlerAufgenommen von Miksa Weiss.
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